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"Kontinentalverschiebung - Kollidierende Kontinente, Konvergierende Kulturen" .................................................................................................. |
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Vorwort |
Kontinentalverschiebung
ist ein Buch über universelle Werte, die nationale Grenzen oder den
Geltungsbereich von Wissenschaft und Kunst überschreiten. Der Autor
gehört jener trotzigen Spezies Entwurzelter an, die die schwierige
Herausforderung des Exils dem zwanghaften Kompromisslertum des nackten Überlebens
in einem totalitären Regime vorzog. Dennoch oder gerade deswegen hatte
Constantin Roman seine Anfänge nie vergessen. Dies macht ihn zu einem
bedeutenden Botschafter seines Vaterlands Rumänien und zugleich zu
einem aufmerksamen Beobachter seiner Wahlheimat, wofür sich auf den
Seiten dieses Buches zahlreiche Belege finden. Nach dem Sturz Ceaucescus
würdigte man diese Eigenschaften in seiner Heimat Rumänien, indem
man in dort zum Professor honoris causa und zum persönlichen Berater
des rumänischen Präsidenten ernannte. Darüber, dass diese
Anerkennung schon lange überfällig war, herrschte bei diversen
britischen Notabeln, die Constantin seit seinen Tagen als Student
in Cambridge kannten und diesen cause celebre nach Kräften
gefördert hatten, keinerlei Zweifel. Am stärksten tat sich dabei
Lord Goodman, Master des New College, hervor. Arnold Goodman zeigte sich
beeindruckt von Constantin, einem jungem Mann von makellosem Charakter
und bemerkenswerter Zähigkeit, der eine Geisteshaltung verkörpert,
die sich eindeutig aus starken moralischen Faktoren entwickelt hat.
Lord Goodman wurde noch deutlicher, als er erklärte, dass Constantin
fest entschlossen sei, zu uns zu gehören und einen bedeutenden
Beitrag zum Leben unserer Nation zu leisten. Nach der Lektüre von Kontinentalverschiebung darf ich sagen, ohne befürchten zu müssen, auf Widerspruch zu stoßen, dass Constantin nicht nur auf brillante Weise alle in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, sondern sich auch das Verdienst erworben hat, die Plattentektonik (in den Karpaten und Zentralasien) um neue Modelle und Konzepte bereichert zu haben, die noch heute Gültigkeit beanspruchen können. Insbesondere seine Definition der Plattengrenzen in der kontinentalen Lithosphere und die Einführung des Konzepts der nicht-rigiden bzw. Buffer-Platten, die man heute als Kontinuen bezeichnet, erfreuen sich breiter Verwendung. Nur wenige Leser schenkten Romans ikonoklastischer Publikation in einem populären Wissenschaftsjournal (New Scientist) und in einem kurzen Brief an das Geophysical Journal in den frühen 1970er Jahren die gebührende Aufmerksamkeit, doch Romans Konzept bestand den Test der Zeit. Dass seine spätere Karriere als Explorationsberater für Shell, BP, Exxon und unzählige weitere große Ölunternehmen ihn zu einem weltweit gesuchten Experten für die Bassinanalyse und einem erfolgreichen Ölentdecker machte, war für die akademische Welt ein großer Verlust. Wie vorauszusehen, konnten Constantin Romans geodynamische Studien, die sich bei seinen Kunden in der Industrie großer Beliebtheit erfreuten, aus kommerziellen, eigentumsrechtlichen Gründen nicht publiziert werden. Dies macht ihn jedoch keine Spur weniger bemerkenswert, wie Sir Edward Bullard, sein Doktorvater und Mentor, deutlich machte, als er erklärte: Natürlich muss es für sie äußerst schmerzlich sein, Cambridge zu verlassen, um an anderer Stelle größere Verantwortung zu übernehmen. Wenn sie zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt zur wissenschaftlichen Arbeit an die Universität zurückkehren wollen, dann werden Sie dazu zweifellos imstande sein. Vielleicht hat Constantin Roman Bullards Prophezeiung niemals ganz vergessen: Inzwschen ist er (nicht ohne ein gewisses Brio) als Honorarkonsul nach Cambridge zurückgekehrt, und ich hoffe, dass er nun auch seine natürlichen Beziehungen zur akademischen Welt, in die er eigentlich gehört, wieder aufnehmen wird. Kontinentalverschiebung ist eine ebenso entspannende wie fesselnde Lektüre, voller Humor, Humanität, Weisheit und solider Wissenschaft, die weit über die reine Geschichte der Naturwissenschaft hinausgeht. Dieses Buch ist eine Ode an die Freude über die Freiheit, wie sie etwa in Enescos Rhapsodien gefeiert wird, oder die kosmische Vision von Brancusis Column of Inifinity: Es ist Constantin Romans Neunte Symphonie. Ich bin zuversichtlich, dass der Leser das Vergnügen, das ich bei der Lektüre von Kontinentalverschiebung empfunden habe, teilen wird. Vorwort von: John F. Dewey, FRS, FGS Professor of Geology and Fellow of University College University of Oxford |
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